Die Geschichte des Finanzamt Mayen
Am 1. April 1920 erfolgte die Gründung der Reichsfinanzverwaltung, die vorher als preußisches Staatssteueramt bzw. Einkommensteuer-Veranlagungskommission bekannt war. Die Verwaltung war im Gebäude der Kreisverwaltung untergebracht. Erster Amtsvorsteher war RR Kreuter. Die Anzahl der ursprünglich Bediensteten ist leider nicht mehr bekannt. Im gleichen Jahr wurde die Erbschaftsteuer von den Hauptzollämtern übernommen.
Im November 1920 erfolgte dann der Umzug in das gemietete Hotel "Zur Traube" am Marktplatz. Bereits damals herrschte Platzmangel, so daß im April 1922 die Umsatzsteuerabteilung in einem weiteren angemieteten Haus untergebracht wurde.
Im Oktober 1923 widersetzt sich der Amtsvorsteher gegen die Besetzung des Amts durch Separatisten und wird in das unbesetzte Gebiet ausgewiesen. Was heute aktuell ist, gab es bereits im Januar1924: die Personal-Abbau-Verordnung. Von 22 Angestellten verblieben dem Amt nur noch 5 (!) Angestellte. Im Februar des gleichen Jahres erfolgte die Rückkehr des Amtsvorstehers ORR Dr. Vollmer aus der Ausweisung. Da das Amt zusätzliche Aufgaben übernahm, u.a. Betriebsprüfung und Einheitsbewertung, erwies sich die Unterbringung in den gemieteten Räumen als unzulänglich. Nach einigen Verhandlungen mit der Stadtverwaltung Mayen wurde durch die Reichsfinanzverwaltung das heutige Dienstgebäude Westbahnhofstraße 11 errichtet, welches am 2. September 1926 eingeweiht und mit einem feierlichen Festakt bezogen wurde.
Auch am Finanzamt Mayen ging der Zweite Weltkrieg nicht spurlos vorüber. So ist der Chronik zu entnehmen, daß am 29. Oktober 1944 das Finanzamtsgebäude durch Fliegerangriff derart beschädigt wurde, daß eine Weiterbeschäftigung unmöglich wurde. Das Amt wurde daher zunächst in verschiedenen Behörden behelfsmäßig untergebracht und später wegen der anhaltenden Luftangriffe in den umliegenden Dörfern. Erst am 29. Juli 1947 konnte der Dienst im früheren Dienstgebäude wieder uneingeschränkt aufgenommen werden.
Mit der Zeit wurde die räumliche Situation wieder zum Problem und hat sich bis in die heutige Zeit fortgesetzt. So wurde Anfang der 60er Jahre für die nunmehr 57 Bediensteten das bis dahin zweistöckige Gebäude um einen dritten Stock erweitert und die Kassenhalle - durch einen Gang verbunden - angebaut. In den 70er Jahren mußten im "Alten Krankenhaus" für die Betriebsprüfung und Einheitsbewertung Räume angemietet werden, da es in der Westbahnhofstraße trotz Umwandlung der Vorsteherwohnung in Büroräume wieder zu eng wurde. Schließlich wurde 1996 durch einen Investor der Bau des Forum Mayen begonnen, welches durch seine zentrale Lage und die Vielfalt der Mieter - neben dem Finanzamt auch die Polizeidirektion Mayen, freiberufliche Praxen, Geschäfte und Gastronomie - einen Gewinn für die Stadt Mayen darstellt.
Kolleginnen und Kollegen der allgemeinen Veranlagungsbezirke, der Arbeitnehmerstellen und der Einheitsbewertung konnten im Oktober 1997 die neuen Büroräume beziehen. Die räumliche Situation wurde hierdurch zwar entscheidend verbessert; der Wunsch der Bediensteten nach einheitlicher Unterbringung in einem Gebäude wurde jedoch nicht realisiert. Die Nachteile sind täglich zu erfahren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Finanzamt Mayen bis heute von 3 Vorsteherinnen und 8 Vorstehern geleitet:
bis 1951 | ORR Dr. Pechatschek | |
von 1951 | bis 1953 | ORR Dr. Pfeiffer |
von 1953 | bis 1961 | ORR Dr. Wehlen |
von 1961 | bis 1975 | LRD Galke |
von 1975 | bis 1984 | RD Albrecht |
von 1984 | bis 1990 | RD Dr. Wagner |
von 1990 | bis 2001 | RD Lünnemann |
von 2002 | bis 2003 | RD\'in Hendricks |
von 2004 | bis 2005 | RD Dr. Wilhelm |
von 2005 | bis 2010 | RD\'in Westhoff |
von 2010 | bis 2011 | RD\'in Gorißen-Syrbe |
von 2011 | bis 2018 | RD Schiffer |
Aktuelle Vorsteherin ist seit 2018 Frau RDin Ulrike Laux
Im Jahre 1974 wurde die Finanzsportgemeinschaft gegründet, die heute mit ihren rd. 70 Mitgliedern eine Fußball- und Schachabteilung hat. In der "ersten" Fußballmannschaft besteht seit einigen Jahren eine Spielgemeinschaft mit den Kollegen des Finanzamts Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Zu den sportlichen Erfolgen zählen mehrere Rheinland-Pfalz-Siege des Kollegen Kohlei im Schach sowie im Fußballbereich Turnierzweiter in 1989 und Turniersieger bei den Altherren 1997. Die FSG richtete zweimal das TT-Turnier aus und je einmal das Fußball- und Alte-Herren-Turnier.